Oscar-Kategoriencheck: Bestes adaptiertes Drehbuch

Kategoriencheck
Der große Kategoriencheck: Wer holt welchen Oscar (Bild: ebeandflow/flickr) ©A.M.P.A.S.®

Drei Sachbücher, ein Kurzfilm und nur ein Roman: die Vorlagen für die besten adaptierten Drehbücher

American Sniper: Jason Hall schrieb das Drehbuch nach den Erinnerungen des Army-Scharfschützen Chris Kyle. Die Autobiographie war umstritten, da Kyle darin die Iraker als „Bestien“ beschrieb und zugab, das Töten genossen zu haben. Außerdem enthält das Buch diverse Fehlbehauptungen. Das Skript spart diese kontroversen Punkte aus.

The Imitation Game: Der Romanschriftsteller und Drehbuchautor Graham Moore verwandelte eine Biographie über Alan Turing in einen packenden Film. Ein Mangel seines Skripts ist, dass es in den Dialogen viel behauptet wird, was die Inszenierung sonst nicht transportiert, also mehr mit telling statt mit showing arbeitet.

Inherent Vice: Regisseur Paul Thomas Anderson adaptierte eigenhändig den Roman von Thomas Pynchon. Dessen Werke gelten als unverfilmbar, Anderson bewies leider nicht das Gegenteil. Er versucht Stringenz reinzubringen, wirkt aber oft nur zäh.

Die Entdeckung der Unendlichkeit: Das Drehbuch basiert auf den Lebenserinnerungen der Ehefrau von Stephen Hawking. Skriptautor Anthony McCarten behält diese Perspektive sensibel bei.

Whiplash: Der Film von Damien Chazelle ist das abendfüllende Remake eines Kurzfilms des Regisseurs und gilt deshalb als Adaption.

Fazit: The Imitation Game gilt in einer relativ offenen Kategorie als leichter Favorit.